8. Öko-Junglandwirte-Tagung 2013

Anspruch und Wirklichkeit im Ökolandbau

Als die Biopioniere vor vielen Jahrzehnten mit großen Idealen begannen, war es nur schwer vorstellbar, dass Bioprodukte eine solche Verbreitung wie heute erreichen würden. Seit damals kaufen die Bio-Kunden nicht einfach nur ein Produkt: In ihrer Vorstellung packen sie auch gleichzeitig Ideale wie Nachhaltigkeit, artgerechte Tierhaltung, Naturschutz, kleinbäuerliche Landwirtschaft, Regionalität und Fairness in ihren Einkaufskorb. Aus dem Bio von damals ist mittlerweile eine millionenschwere Branche geworden. Kann die heutige ökologische Landwirtschaft alle Erwartungen erfüllen?

Nicht nur Skandal-Berichte in den Medien lassen Zweifel aufkommen. Wer genauer hinschaut findet schnell Beispiele für dunkle Flecken auf der weißen Weste: spezialisierte Großbetriebe nehmen zu; Tötung von männlichen Küken bei der Legehennenhaltung; schlechte Preise für die Landwirte; Lohndumping für Arbeiter auf Biobetrieben vom spanischen Almería bis in den Berliner Bio-Discounter; Ökosaatgut von Gentechnikkonzernen! Auch muss man sich kritisch fragen, ob Biotiere wirklich immer artgerecht gehalten werden und ob ökologischer Landbau per se auch Naturschutz ist …

Auf der diesjährigen Tagung wollen wir diesen Fragen gemeinsam nachgehen. Nur durch eine wirklich offene und kritische Auseinandersetzung sind die nötigen Verbesserungen zu erreichen. Wer, wenn nicht die junge Generation der Biobauern, sollte die Weiterentwicklung des Ökolandbaus in die Hand nehmen?

Dazu laden wir alle Junglandwirte, Landwirtschaftsschüler, -lehrlinge und -studierende mit Interesse am Ökolandbau herzlich ein!

Euer Tagungsteam